Die endliche Geometrie eines jeden Bauteils und Prüfkörpers sowie die Rissgeometrie werden in der bruchmechanischen Werkstoffprüfung durch die Einführung einer Geometriefunktion f (a/W) berücksichtigt, womit der von Irwin eingeführte Spannungsintensitätsfaktor K in der Form
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geschrieben werden kann. Die Funktionen f (a/W) sind für eine Viezahl bruchmechanischer Prüfkörper berechnet worden. Für einen unendlichen ausgedehnten Prüfkörper und den Grenzfall eines Risses mit einem Kerbradius ? ~ 0 ist f (a/W) = 1
Der Spannungsintensitätsfaktor erreicht zu Beginn der instabilen Rissausbreitung einen kritischen Wert KIc, der als Bruch- oder Risszähigkeit bezeichnet wird und die Dimension MPa mm1/2 erhält. Die drei am meisten genutzten Prüfkörper sind der SENB-Prüfkörper, der SENT-Prüfkörper und der CT-Prüfkörper.
Die Geometriefunktion f (a/W) aus Gl. (1) lautet für die häufig verwendete Prüfkörperform des SENB-Prüfkörpers (Single-Edge-Notched Bend/Dreipunktbiegeprüfkörper)
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Für die Bestimmungsgleichung zur Berechnung der Bruchzähigkeit kann die Gl. (3) herangezogen werden
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Literaturhinweise
- Grellmann, W., Seidler, S. (Hrsg.): Kunststoffprüfung. Carl Hanser Verlag, München (2015) 3. Auflage, S. 251/252 (ISBN 978-3-446-44350-1)
- Anderson, T. L.: Fracture Mechanics. Fundamentals and Applications. 3rd Ed, CRC Press Boca, Raton (2005) (ISBN 978-0849342608)
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